Neureuther vor Trainingscomeback auf Ski

München – Felix Neureuther steht kurz vor dem Trainingscomeback auf Ski. «Ich werde in zwei Wochen wieder auf Ski gehen, erstmal um therapeutisch Ski zu fahren», sagte der 34-Jährige, der sich Ende November das Kreuzband gerissen hatte.

Seitdem kämpft er in der Reha um eine Rückkehr und hofft, in eineinhalb Monaten wieder fit genug für Einheiten mit dem deutschen Technikerteam zu sein. In der kommenden WM-Saison will der Routinier nochmal angreifen. «Ich hoffe, dass ich Mitte Juli wieder voll bei der Mannschaft dabei bin. Dann geht es nämlich für zwei Wochen nach Norwegen zum Training. Das ist mein nächstes Ziel», sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

Das komplette Trainingspensum werde er in Skandinavien aber noch nicht absolvieren können, kündigte der beste deutsche Weltcup-Fahrer der Historie an. «Ich muss schon noch dosieren. Aber mein Ziel ist, bei der Mannschaft zu sein und vielleicht schon Stangen zu fahren.»

Auf eine Trainings-Fernreise verzichtet der Familienvater diesmal – 2017 war der Altmeister noch mit der Technik-Auswahl nach Neuseeland geflogen. «Ich bleibe in Europa», kündigte er an. «Wir gehen nach Saas-Fee in die Schweiz, da mache ich die Sommervorbereitung.»

Konkrete Erwartungen an die Saison mit dem WM-Höhepunkt im Februar 2019 in Are in Schweden habe er noch nicht. «Ich muss schauen, wie sich mein Knie entwickelt und wie alles funktioniert. Das Ziel ist, da hinzukommen, wo ich letztes Jahr war.» Im Sommer 2017 hatte Neureuther eine äußerst intensive Vorbereitung absolviert und danach gleich den ersten Weltcup – einen Slalom in Levi – gewonnen. Vor den darauf folgenden Rennen riss er sich dann im Training das Kreuzband und musste für die gesamte Saison samt Olympia in Südkorea absagen.

Seine Karriere wollte er nicht beenden und nahm die WM-Saison 2018/19 ins Visier. Dass dies nun sein letzter Wettkampf-Winter sein könnte, daran denke er momentan nicht. «Das wird sich zeigen», meinte er bei der Vorstellung einer gemeinsamen Kampagne mit dem Disney-Konzern, um Kinder und Familien zu mehr Bewegung im Sommer zu animieren.

Offen ist zudem, ob Neureuther nach der Verletzung weiterhin Slalom und Riesenslalom fahren kann. «Das wird sich zeigen», sagte er. «Es ist schwer zu sagen, wie Riesenslalom mit dem Knie funktioniert, wie das auch vom Kopf her funktioniert, ob ich wieder ans Limit gehen kann.» Noch vor einem Jahr hatte Neureuther im dpa-Gespräch damit geliebäugelt, mittelfristig nur noch Slalom-Rennen zu bestreiten und dadurch sogar noch Chancen auf Olympia 2022 in Peking zu haben.

Fotocredits: Michael Kappeler
(dpa)

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