Schlechtes Pflaster Schonach: Kombinierer verlieren an Boden

Schonach -Der Schwarzwaldpokal ist kein Wettbewerb für Schwarzwälder. Diese Erkenntnis musste erneut Fabian Rießle machen, der bei seinem Heimweltcup in der Nordischen Kombination am Samstag nicht über Rang sieben hinauskam.

Auf Sieger Akito Watabe, der seinen siebten Saisonerfolg feierte, fehlten ihm fast 51 Sekunden. Und da auch die anderen deutschen Olympia-Helden große Probleme offenbarten – Vinzenz Geiger wurde Zehnter, die Einzel-Olympiasieger Eric Frenzel und Johannes Rydzek belegten Platz 18 beziehungsweise 22 – ist vor dem letzten Wettbewerb der Saison am Sonntag auch die Führung in der Nationenwertung wieder futsch.

«Das hatte ich mir etwas anders vorgestellt», sagte Bundestrainer Hermann Weinbuch im ZDF. 1:15 Minuten Rückstand nach dem Springen auf den Norweger Jarl Magnus Riiber waren für Rießle zwar viel. Doch der zuletzt dreimal in Serie siegreiche Team-Olympiasieger und Silbermedaillengewinner von der Großschanze als besonders laufstarker Athlet hatte durchaus Siegchancen.

In der Loipe, die durch die starke Sonneneinstrahlung tief und feucht war, konnte er seine Stärken diesmal nicht zur Geltung bringen. «Schonach ist eben nicht das beste Pflaster für mich», bekannte Rießle, der auch bei seinem elften Heim-Start nicht vorn ankommen konnte. Weinbuch sah die deutschen Nachteile in ihrem kraftvollen Laufstil. «Die Jungs drücken sich tief ab, sinken dadurch bei diesen Verhältnissen aber enorm ein. Das ist dann sehr kräftezehrend», analysierte der Coach. Im Ziel sah man dann auch Rießle und besonders Rydzek völlig erschöpft minutenlang im Schnee liegen und nach Luft ringen.

Damit scheint auch der Kampf Rießles um den zweiten Platz im Gesamtweltcup hinter Watabe nicht mehr von Erfolg gekrönt zu werden. Auf den Norweger Jan Schmid fehlen ihm immer noch 66 Punkte. «Das ist normalerweise nicht mehr zu holen. Aber im Sport weiß man nie», meinte Weinbuch. Am Sonntag steht als Saisonabschluss noch einmal eine traditionelle Kombination mit zwei Sprüngen und einem 15 Kilometer-Lauf auf dem Programm. «Dann wird das Laufen leichter sein. Heute wurde nicht gesalzen, um den Schnee zu schonen. Morgen wird das anders sein und damit die Strecke härter», erklärte Weinbuch. Dann hofft er auch, dass der 56-Punkte-Rückstand auf Norwegen im Nationencup noch aufgeholt werden kann.

Fotocredits: Patrick Seeger
(dpa)

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