Skifahren im Sommer: Sandskiing auf dem Monte Kaolino

Skifahren ohne Schnee? Zugegeben, eine seltsame Vorstellung, aber: Skisportler können auch im Sommer ihrem Hobby frönen. Und zwar beim Sandskiing. Das „Brettern“ auf Sand klappt nämlich nicht nur in der Wüste von Afrika oder Dubai, sondern auch in Bayern. Auf dem Sandhügel Monte Kaolino in Hirschau können sich Skifans abseits der Gletscher austoben.

Sand verhält sich ähnlich wie Tiefschnee

Sandskiing ist ein Sommersport. Beim Sandskifahren können passionierte Skifahrer die warme Jahreszeit nutzen. Sandboarding funktioniert grundsätzlich nicht anders als Skifahren, nur eben auf Sand. Das erfordert ein wenig Übung und setzt Ski-Skills voraus. Es geht immer einen steilen Abhang hinab, da Sand bremst, spezielle Bretter braucht es nicht. Gefahren wird mit handelsüblichen Skiern. Diese nutzen sich auf Sand verständlicherweise schneller ab als auf einer präparierten Skipiste.

Fun-Fact: Ende Mai 2010 stellte der gebürtige Thüringer Henrik May den Geschwindigkeitsrekord im Sandskifahren auf. Mit knapp über 92 Kilometern pro Stunde düste er die Sanddüne hinunter! Das verschaffte ihm einen Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde.

Hier geht’s heiß her: Skiabfahrt auf dem Monte Kaolino

Der Monte Kaolino ist ein etwa 120 Meter hoher, künstlich aufgeschütteter Sandhaufen (Halde) in Hirschau in der Oberpfalz. Er besteht aus rund 35 Millionen Tonnen Quarzsand.

Seit den 1950er-Jahren wird das Areal zur Freizeitgestaltung genutzt, seit 1957 auch für Skiabfahrten. Inzwischen hat sich das Gelände zu einem abwechslungsreichen Freizeitpark entwickelt. Besucher finden dort einen Kletter-Hochseilgarten, können Golf spielen und seit 2018 die Sommerrodelbahn hinuntersausen. Hinauf geht es mit dem Monte-Lift, die Alpin-Coaster-Strecke ist 800 Meter lang.

Die Sandskiing-Abfahrt ist über 200 Meter lang. Wie auf jeder Skipiste finden sich hier Skier und Boards. Ein Tagesticket inklusive Leihausrüstung kostet um die 65 Euro. Jedes Jahr finden spannende Wettkämpfe wie die internationale Europameisterschaft im Sandskiing (2015) am Monte Kaolino statt. Geöffnet hat die Sandski-Anlage von Ostern bis Allerheiligen (1. November).

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Sandboarding: Wo geht das außerdem?

Sandskiing und Sandboarding sind ein beliebtet Freizeitsport in den Wüstengegenden der Vereinigten Arabischen Emirate. Auch in Peru wird auf feinem Sand gebrettert. Hier gibt es sogar eine richtige Sand-Ski-Schule. In Afrika ist Namibia der Hotsport für alle, die Sandboarden einmal ausprobieren möchten. Dort können Skifahrer eine rasante Abfahrt in dem Dünengebiet zwischen Swakopmund und Walvis Bay erleben. Skilift? Fehlanzeige! Herunter geht’s auf der „Düne 7“ mit den Abfahrtskiern innerhalb von Sekunden, der mühsame Aufstieg dauert eine gefühlte Ewigkeit… Hier fährt übrigens auch Henrik May (s. oben), der kurioserweise die erste Skischule Namibias gründete.

 

Artikelbild: pixabay.com, gwriders, 2116142

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