Skispringen? Das geht auch im Sommer!

Die meisten Menschen verbinden mit Skispringen Schnee und Kälte – sie denken zum Beispiel an die Vier-Schanzen-Tournee zum Jahreswechsel. Was viele nicht wissen: Auch im Sommer finden Wettkämpfe statt, die Teilnehmer landen dabei allerdings auf Matten statt Schnee.
Skisprung vor Sonnenuntergang

Ursprünglich nur Training im Sommer, heute etablierte Wettkämpfe

Skispringen lässt sich auch bei hohen Temperaturen durchführen: Dazu statten die Organisatoren die Schanze mit einer Laufbahn aus Keramik aus und die Zielfläche mit Matten. So können die Sportler wie auf Schnee Geschwindigkeit aufnehmen und setzen weich auf. Dieses Konzept erfand der DDR-Nationaltrainer Hans Renner bereits Mitte des 20. Jahrhunderts. Ihm missfiel, dass seine Schützlinge über mehrere Monate keine Sprünge trainieren konnten. Mit seiner Idee schuf er Abhilfe. Mittlerweile dienen Sommerschanzen nicht mehr allein der Übung, die besten Skispringer der Welt messen sich auch in Wettbewerben. Mit dem Sommer-Grand-Prix der Skispringer organisiert der Weltverband FIS seit 1994 einen kompletten Weltcup genau wie im Winter.

Der Sommer-Grand-Prix der Skispringer

Im Wesentlichen unterscheidet sich der Sommer-Wettbewerb kaum vom Winter-Weltcup, nur der Untergrund ist anders. Für eine Teilnahme qualifizieren sich alle Springer, die bei einem Sommer-Grand-Prix oder einem Winter-Weltcup punkten konnten. Zudem dürfen Sportler starten, die beim Continentalcup der aktuellen oder vorherigen Saison einen Punkt erzielt haben. In der Qualifikation kämpfen 72 Springer um die 50 Startplätze des ersten Wertungsdurchgangs. Im zweiten Durchgang dürfen nur noch 30 Teilnehmer antreten. Das Klassement ergibt sich aus der Addition beider Wertungen. Für die Platzierungen verteilt die FIS Punkte, für den ersten Platz zum Beispiel 100. Wer bei den Wettkämpfen die meisten Punkte sammelt, kann sich am Ende als Gewinner des Sommer-Grand-Prix bezeichnen. In den vergangen zwei Jahren konnten sich die Deutschen freuen, 2012 gewann Andreas Wank und 2013 Andreas Wellinger. Die meisten Einzelspringen konnte bisher der Pole Adam Malysz für sich entscheiden, 13 Mal stand er oben auf dem Siegertreppchen.

Attraktive Wettkämpfe, aber deutlich weniger Aufmerksamkeit

Beim Sommer-Grand-Prix starten die weltbesten Springer und oftmals können die Zuschauer spannende Wettbewerbe verfolgen. Die Übertragungen im TV-Programm erzielen aber längst nicht so hohe Quoten wie im Winter, viele denken im Sommer wohl nicht an Skispringen. Für alle, die sich auch bei hohen Temperaturen dafür interessieren: Der Sender Sport1 überträgt die Wettkämpfe – ob diese jetzt im Fernsehen laufen, sehen Sie hier.

Foto: Fotolia, 10293026, Kalle Kolodziej

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