Geiger holt ersten Saisonsieg für Kombinierer

Ramsau am Dachstein – Im wilden Schneetreiben von Ramsau am Dachstein ließ Vinzenz Geiger mit einem gewaltigen Schlussspurt sogar Dauersieger Jarl Magnus Riiber stehen.

Der 22-Jährige aus Oberstdorf hat nach Rang zehn im Springen für den ersten Saisonsieg der deutschen Nordischen Kombinierer gesorgt, nachdem Riiber zuvor alle fünf Weltcup-Rennen für sich entschieden hatte.

«Das ist einfach genial. Ich habe alles gegeben und ich habe es natürlich probiert. Ich wollte ihn unbedingt schlagen und das ist mir gelungen», sagte Geiger, der nach seiner furiosen Attacke am letzten Berg komplett erschöpft war. Es war sein zweiter Weltcup-Einzelsieg überhaupt.

Fabian Rießle auf Rang drei und Eric Frenzel als Vierter sorgten für das mit Abstand beste Teamergebnis des bisherigen Winters. Schlüssel zum Erfolg waren die starken Leistungen auf der Schanze sowie bestes Material bei extrem schwierigen Bedingungen. «Wir haben jetzt eine Ausgangsposition gehabt, die schon vermuten ließ, dass wir den Riiber angreifen. Dass es so super funktioniert, hätte ich natürlich nicht gedacht», sagte der überraschte Bundestrainer Hermann Weinbuch im ZDF.

Weltcup-Gesamtsieger Riiber, der zuletzt nach dem Springen meist schon uneinholbar vorne lag, prägte die erste Saisonphase und verpasste mit Rang zwei den alleinigen Startrekord. «Ich bin selbst überrascht, dass wir ihn jetzt schon schlagen konnten. Ich dachte, es wird noch eine Zeit dauern», sagte Weinbuch, der zu Beginn des Winters auch immer wieder Misserfolge und schlechte Ergebnisse moderieren musste.

Gemeinsam mit dem Tagesdritten Rießle ist der Allgäuer Geiger aber schon seit Wochen Deutschlands konstantester Kombinierer. An diesem Samstag war er endlich in der Position, seine Stärken im Spurt auch auszuspielen. «Vinzenz hat ein super Finish, er ist auf der Geraden sehr schnell und hat ein sehr langes Finish. Hut ab», erklärte Weinbuch. Am Sonntag steht ein weiteres Einzel an. Der Trainer riet seinen Schützlingen, sich «zurückzulehnen und zu freuen» – zum Jahresabschluss sind dann weitere Podestplätze angepeilt.

Fotocredits: Kerstin Joensson
(dpa)

(dpa)