Sander bester Deutscher in Super-G auf Streif

Kitzbühel – In einem Super-G mit Patzern der beiden Kitzbühel-Sieger Thomas Dreßen und Josef Ferstl hat überraschend Andreas Sander für das beste deutsche Ergebnis auf der Streif gesorgt.

Einen Tag vor dem Saisonhöhepunkt, der berühmtesten Abfahrt der Welt, belegte Sander am Freitag einen guten achten Rang – zufrieden war er aber dennoch nicht. «Die Platzierung ist natürlich sehr, sehr gut, bestes Saisonergebnis. Von dem her muss ich eigentlich sehr, sehr happy sein. Aber: So ein bisschen Ärger ist da, weil mehr drin gewesen wäre», sagte der 30-Jährige.

Das galt auch für Ferstl, der zwar wie vor einem Jahr bei seinem Sieg mit Startnummer 1 auf die Strecke ging, aber jenseits der Top 30 nicht mal Punkte holte – und auch für Dreßen. Der wurde 17. und fluchte im Live-Interview bei der ARD: «Das hat nichts mit Respekt zu tun, wenn ich einen Scheißdreck zusammenfahre. Ich bin einfach scheiße gefahren, das muss ich so sagen», antwortete er auf die Frage, ob er bei der Rückkehr auf die Streif zu viel Respekt gehabt habe. Nach seinem sensationellen Abfahrtssieg vor zwei Jahren hatte er die Rennen 2019 wegen seiner schweren Knieverletzung verpasst.

Für Teamkollege Sander, dem auf Sieger Kjetil Jansrud aus Norwegen 0,99 Sekunden fehlten und der wie Dreßen in der ersten Saison nach einem Kreuzbandriss ist, konnte sich Deutschlands bester Abfahrer immerhin freuen. «Der Andi hat es heute super gemacht», sagte Dreßen. Mit sich selbst dagegen haderte der 26-Jährige. «Ich bin halt einfach in der Weltgeschichte umeinander gefahren und eine Linie gefahren, die wir nicht besichtigt haben», erklärte er.

Für die Abfahrt aber äußerte er sich zuversichtlich: «Heute ist Super-G gewesen, morgen ist Abfahrt. Ich weiß auf alle Fälle, dass ich in der Abfahrt schnell bin. Da habe ich zwei Trainings gehabt, da weiß ich, wo die Richtung ist», sagte er.

Mit jeweils 0,16 Sekunden Rückstand teilten sich der Norweger Aleksander Aamodt Kilde und Olympiasieger Matthias Mayer aus Österreich den zweiten Platz. Romed Baumann belegte Platz 22. Dominik Schwaiger (31.) und Ferstl (36.) verpassten die Punkteränge.

Fotocredits: Georg Hochmuth
(dpa)

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