Olympiasiegerin Wilhelm: «Schießtraining muss besser werden»

Antholz – Biathlon-Olympiasiegerin Kati Wilhelm hat die Leistungen der deutschen Mannschaft bei den Weltmeisterschaften in Antholz kritisiert.

Das Problem, sagte die ehemalige Weltklasse-Biathletin im Interview mit Bayern 2/radioWelt, seien die schwachen Schießleistungen gewesen. In der Weltspitze, sagte Wilhelm, seien null Fehler beim Schießen normal: «Andere Nationen haben einen großen Fokus auf das Schießen mit speziellen Schießtrainern. Warum sollte man nicht jemanden speziell sich ums Schießen kümmern lassen, der da vielleicht Ahnung hat, oder mehr Ahnung hat, oder mehr Zeit in das reine Schießtraining investieren kann», sagte die 43 Jahre alte Thüringerin.

Das deutsche Biathlon-Team hatte bei der im italienischen Antholz zu Ende gegangenen WM keinen Titel, aber vier Silber- und eine Bronze-Medaille gewonnen. Die zuvor höher als die Frauen gehandelten deutschen Männer holten in der Südtirol-Arena keine Einzel-Medaille. Erfolgreichste Nation waren die Norweger mit insgesamt elf Medaillen, darunter sechs Mal Gold – allein Marte Olsbu Röiseland wurde fünf Mal Weltmeisterin.

«Ich würde wirklich nicht von einem Schießproblem sprechen», hatte Bernd Eisenbichler, der neue sportliche Leiter der deutschen Biathleten, während der WM gesagt. Einen Schießtrainer zu engagieren oder sich Input durch einen ausländischen Coach zu holen, sei für ihn kein zwangsläufiges Thema. Allerdings müsse man «die Augen immer offen halten, wo man sich punktuell Stimuli holen kann.» Das Grundsystem in Deutschland im Top-Bereich sei sehr gut.

Fotocredits: Guido Kirchner
(dpa)

(dpa)