Premiere für Savchenko/Massot bei Moskauer Grand Prix

Oberstdorf – Bei Aljona Savchenko und Bruno Massot wächst vor der Premiere im Grand Prix die Anspannung. «Wir sind sehr gut vorbereitet, eigentlich warten wir seit zwei Wochen darauf, dass es endlich losgeht», erzählt Trainer Alexander König beim Training des Eiskunstlauf-Duos in Oberstdorf.

Für den Wettkampf am Freitag im schon winterlichen Moskau und den eine Woche später ausgetragenen Grand Prix in Paris sind die Ziele klar: «Natürlich wollen wir zweimal nacheinander gewinnen und ins Finale einziehen», sagt der Coach.

Im Hintergrund üben seine Schützlinge den dreifachen Wurf-Axel – Applaus der Trainingskiebitze brandet auf. Täglich stehen die EM-Zweiten den schweren Sprung – das war vor Wochen noch anders. Vor der Nebelhorn-Trophy im September stürzte Savchenko schwer, vor zwei Wochen knallte sie nach einer unsauberen Landung mit dem Jochbein gegen die Bande. «Wir sind doch keine Fußballer, wir sind Eiskunstläufer. Aljona schüttelt sich dreimal und macht weiter», berichtet König mit einem Lächeln. In Kurzprogramm und Kür wollen die deutsche Meister den Axel präsentieren.

Die Schwierigkeiten in den Programmen wurden erhöht, um von der Konkurrenz aus Kanada, Russland und China nicht überholt zu werden. Für ihr Kurzprogramm, ein frecher Lindy-Hop zu «That Man» von Caro Emerald, und die romantische Kür «Lighthouse» von Patrick Watson haben sie gutes Feedback erhalten.

Neu hinzu soll auch der vierfache Wurf-Salchow kommen, an dessen Stabilität die Paarläufer noch arbeiten. «Aljona muss sagen, wann sie ihn zeigen will. Das hängt von ihrem Gefühl ab», berichtet König. Der Nachfolger von Ingo Steuer an der Bande hält sich eher zurück, gibt nicht alles vor und vertraut seinen Sportlern.

Die ehrgeizige Savchenko wirkt seit ihrer Hochzeit mit dem Briten Liam Cross im Sommer noch ausgeglichener. «Sie öffnet sich mehr und mehr, spricht Sorgen offen an. Man spürt, dass sie uns vertraut», sagt König. Im vorolympischen Winter will das Gespann die Basis für die hohen Ziele mit Blick auf Olympia 2018 in Südkorea legen. Dort soll es nach zwei Bronzemedaillen mit Robin Szolkowy nun Gold für die gebürtige Ukrainerin und den Franzosen geben. Massot lernt unterdessen eifrig Deutsch, um rechtzeitig die Staatsbürgerschaft zu bekommen.

Fotocredits: Karl-Josef Hildenbrand
(dpa)

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