Biathlon-Trainer Pichler: Nicht zum Doping gedrängt

Antholz – Wolfgang Pichler wurde in seiner Zeit als Trainer der russischen Biathletinnen nach eigenen Worten niemals zum Doping seiner Sportlerinnen gedrängt.

«Nie! Die Russen sind doch nicht blöd. Wenn man ein System des Dopings aufrechterhalten will, dann muss man den Kreis der Mitwisser klein halten», sagte Pichler der Wochenzeitung «Die Zeit». Er sei demnach eine viel zu große Gefahr für die Russen gewesen, alles auszuplaudern. «Und das hätte ich getan. Ich habe keine Angst vor Konsequenzen.»

Dem 62 Jahre alten Pichler wurde die Akkreditierung für die am 9. Februar beginnenden Olympischen Winterspiele verweigert, da er als ehemaliger Trainer des russischen Frauen-Teams unter Verdacht steht, Teil eines der größten Dopingskandale der Sportgeschichte zu sein. Dagegen wehrt sich Pichler energisch. «Das ist eine Farce! Ich bin Opfer eines Komplotts», sagte er: «Ich verabscheue Doping.» Seit 2015 arbeitet der Bayer wieder als Coach der schwedischen Nationalmannschaft, darf in dieser Funktion aber nicht nach Südkorea.

Deswegen kündigte Pichler erneut juristische Schritte an. «Mein Anwalt wird dem IOC einen Brief schreiben und eine Anhörung fordern. Bislang hat mir ja noch keiner die Chance gegeben, mich zu äußern», sagte Pichler: «Ich habe keine Beweise gesehen: weder, dass ich in irgendeiner Weise involviert gewesen sein soll, noch ein positives Testergebnis meiner Athletinnen.»

Fotocredits: Sven Hoppe
(dpa)

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