Berchtesgaden und seine Sagen – Teil 1- Teufelsmühle und Steinerne Agnes

Berchtesgaden ist ein wilder Landstrich, in der alten Zeit erklärten sich die Menschen fantastische Felsformationen und unerklärliche Phänomene mit Sagen. Meist waren Teufel und Gott im Spiel. Hier ist ein kleiner Überblick über bekannte Sagen aus der Region

Steinerne Agnes: Einst lebte eine junge Sennerin in Berchtesgaden, diese wurde eines Tages vom Teufel verfolgt, in ihrer Verzweiflung sank sie hilflos hernieder und flehte die Mutter Gottes um Beistand an. Dieser wurde ihr gewährt und so öffnete sich ein Spalt im Fels durch den sie fliehen konnte. Doch war der Teufel schon zu nah. Er sprang ihr durch das Teufelsloch hinterher, doch erreichen konnte er sie nicht mehr. Um Sie zu retten, wurde sie zu Stein verwandelt und ihre Seele konnte in den Himmel auffahren.

Seit her scheint bei der Sommersonnenwende der letzte Sonnenstrahl durch das Teufelsloch und wenn man genau hinhört, kann man die Sennerin juchzen hören.

Teufelsmühle am Funtensee: Einst ging ein Jägersmann auf die Pirsch und zog dabei in die Berge. Nach längerer Suche kam er am Funtensee an eine Felswand. Dort fand er ein stattliches Häuflein Silbertaler. Seine innere Stimme riet ihm jedoch, diese unberührt liegen zu lassen und die Beine in die Hand zu nehmen. In seiner Armut, entschied sich der Jäger das Geld zu nehmen. Er stopfte sich die Taschen voll, bis kein einziger Silbertaler mehr auf dem Boden lag. Schwer beladen machte er sich an den Abstieg. Mit der Jagd war es nun auch vorbei, er trieb fleißig Müßiggang und dachte nicht ans Jagen. Verbrachte die meiste Zeit im Wirtshaus und frönte seines schönen Lebens. Doch bald war das Silber aufgebraucht.

So stieg er erneut hinauf zum See und fand auch bald die Felswand, jedoch stand dort statt des Silbers ein kleines Männlein. Obwohl er es als Luzifer erkannte lief er nicht weg. Satan bot ihm an, im Tausch gegen seine Seele, würde er reich werden. Die Geldgier überwog seiner Angst und er verschrieb dem Teufel seine Seele. Da lies Satan Felsen herabregnen und diese wurden, sobald sie den Boden berührten zu Silber. So ging es Jahr ein Jahr aus. Bis der Teufel die Schuld einforderte, Jäger fanden dann die schrecklich verstümmelte Leiche von Felsen begraben.

Seit her sagt man, ließe Satan Steine von der Felswand rieseln um Jäger zu fangen. Die herunterrieselnden Steine erzeugen ein Geräusch, das dem Klappern einer Mühle ähnelt. Und seit dem heißt es, stehe am Funtensee eine Teufelsmühle.