Fessel verlassen bei Tour de Ski die Kräfte

Val di Fiemme – Nicole Fessel ist Opfer der Strapazen bei der Tour de Ski geworden und hat den angestrebten Top-10-Platz im Gesamtklassement möglicherweise schon verloren.

Am Samstag musste sich die Oberstdorferin auf der vorletzten Etappe beim Massenstart-Rennen über 10 Kilometer in der klassischen Technik mit Rang 17 begnügen und fiel vom achten auf den 13. Platz zurück. Besser sieht es da bei den Herren aus. Florian Notz verbesserte sich als Tages-16. über 15 Kilometer auf Gesamtrang 14, Lucas Bögl hat als 17. ebenfalls noch die besten 15 im Blick.

Die erwarteten Vorentscheidungen über die Tour-Siege gab es im Fleimstal nicht. Stina Nilsson aus Schweden feierte bereits ihren vierten Tagessieg und übernahm wieder die Führung von Heidi Weng aus Norwegen, die lediglich als Siebte ins Ziel kam. Allerdings dürften die 19 Sekunden Vorsprung für den gefürchteten Berganlauf am Sonntag auf die Alpe Cermis kein beruhigendes Polster sein, denn Weng ist kleiner und leichter als die Schwedin und sollte den Alpinhang schneller bezwingen können.

Fraglich ist zudem, ob die 1:11 Minuten Vorsprung des Russen Sergej Ustjugow reichen. Er musste sich am Samstag erstmals geschlagen geben. Martin Johnsrud Sundby nutzte seine letzte Chance, um vielleicht doch noch zum dritten Mal die Tour für sich entscheiden zu können und gewann vor Ustjugow.

Nicole Fessel war zerknirscht. «Zwar ging es besser als in Toblach, aber die Tour hat viel Kraft gekostet. Ich konnte selbst mit den Doppelstockschüben nicht viel aufholen», berichtete die Oberstdorferin, die zum Schluss von ihrer Teamkollegin Steffi Böhler ins Ziel eskortiert wurde. «Es war wie im Training, da pusht man sich auch gegenseitig, wenn nichts mehr zu gehen scheint», erklärte Böhler, die mittlerweile Gesamt-15. ist.

Florian Notz musste einen erheblichen Mehraufwand betreiben, um sich wieder vorn zu behaupten. «Ich bin am Anfang gestürzt und war dann Vorletzter. Aber ich habe wirklich eine gute Form», sagte er. Was am Berg noch möglich ist, kann er nicht voraussagen. «Die ganz steilen Stücke mit über 20 Prozent Steigung liegen mir nicht so», sagte Notz. Ganz anders Lucas Bögl. «Ich liebe den Berg, bin immer gut rauf gekommen. Ich bin ein Arbeiter, aber planen lässt sich nach den sechs vorhergehenden Etappen am Sonntag nichts», betonte er.

Fotocredits: Karl-Josef Hildenbrand,Carl Sandin,Carl Sandin
(dpa)

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