Hirscher holt sich Riesenslalom-Kugel – «Eigene Liga»

Kranjska Gora – Marcel Hirscher hat sich mit einer weiteren Ski-Gala seine erste Weltcup-Kristallkugel in dieser Saison gesichert. Der Österreicher dominierte am Samstag den Riesenslalom von Kranjska Gora und machte damit vorzeitig den Erfolg in der Disziplinwertung perfekt.

«Das war heute ein mega-schweres Rennen, und ich bin dankbar, dass es geklappt hat», sagte der beste Skirennfahrer der Gegenwart in der ARD. Als Hirscher mit dem famosen Vorsprung von 1,66 Sekunden im Ziel abschwang, klatschten der zweitplatzierte Norweger Henrik Kristoffersen und Alexis Pinturault aus Frankreich als Dritter Beifall. «Marcel fährt in einer eigenen Liga», sagte Kristoffersen.

Auf einem extrem komplizierten Hang in Slowenien zeigte Hirscher mit zwei Laufbestzeiten seine Ausnahmeklasse, die sich mit Zahlen seiner beeindruckenden Karriere untermauern lässt: Dank seines 56. Sieges ist er nun alleiniger Vierter der ewigen Bestenliste hinter Ingemar Stenmark (86), Lindsey Vonn (81) und Annemarie Moser-Pröll (62). Von zuletzt 13 Riesenslaloms gewann Hirscher elf, darunter jenen bei der Weltmeisterschaft 2017 und zuletzt bei Olympia in Pyeongchang.

Der zweimalige Olympiasieger Hirscher steht aktuell bei schon 15 Kristallkugeln – und das dürfte es noch nicht gewesen sein. Am Sonntag kann er im Slalom von Kranjska Gora den nächsten Coup perfekt machen, und der siebte Triumph in der Gesamtwertung ist bei 269 Punkten Vorsprung auf Kristoffersen wohl nur eine Frage der Zeit.

«Heute habe ich den Druck gespürt, das brauche ich nicht wegzureden», sagte er im ORF. Auf die Frage, welche der Zahlen und Erfolge ihn an meisten freue, sagte er: «Wahrscheinlich die Kombination aus allem. Für mich kommt das alles ein bisschen überraschend, weil ich mich nicht damit beschäftigt habe. Den Taschenrechner brauchen wir erst in zwei Wochen.» Ob er damit recht hat? Womöglich ist schon vor dem Weltcup-Finale im schwedischen Are alles entschieden.

Einen deutschen Achtungserfolg verbuchte Fritz Dopfer, der nach einer komplizierten Saison mit den Folgen eines Unterschenkelbruchs 13. wurde. «Ich habe extreme Emotionen gespürt, da ist viel Ballast abgefallen», sagte er. «Hand aufs Herz und ganz ehrlich: Das war für mich eine schwere Saison und ein ziemliches Gemurkse.»

Alexander Schmid landete auf Platz 20 und verteidigte seinen Rang unter den besten 25 der Disziplinwertung, der zur Teilnahme am letzten Saisonrennen in knapp zwei Wochen in Are berechtigt.

Fotocredits: Alessandro Trovati
(dpa)

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