Keine Krone von Tomba: Rebensburg im Riesenslalom Fünfte

Kronplatz – Von den nackten Zahlen – Platz fünf und 2,31 Sekunden Rückstand auf Siegerin Mikaela Shiffrin – ließ sich Viktoria Rebensburg überhaupt nicht verunsichern.

«Das ist wirklich ein Brett. Das ist eine starke Fahrt und starke Vorstellung von ihr, aber das ist für mich gar nicht die oberste Priorität», beteuerte Deutschlands beste Skirennfahrerin am Kronplatz in Südtirol. «Ich habe geschaut, dass ich für mich das Beste raushole, das habe ich getan. Ich weiß, was ich im Riesenslalom kann.»

Denn selbst Weltmeisterin Tessa Worley aus Frankreich hatte auf Rang zwei bereits 1,21 Sekunden Rückstand auf die Gesamtweltcupführende, die nun auch in der Riesenslalom-Wertung Platz eins übernahm. Worley ist da mit jetzt zehn Punkten Rückstand auf Shiffrin Zweite, Rebensburg fehlen 100 Zähler zu Rang eins in der Disziplinwertung.

Die Italienerin Marta Bassino war als Dritte des Tages schon mehr als eineinhalb Sekunden hinter der 23-Jährigen zurück, bei der Slowakin Petra Vlhova auf Platz vier waren es bereits mehr als zwei Sekunden. «Mikaela ist einfach extrem stark gefahren und hat einen Traumtag gehabt. Da hat von der Materialabstimmung bis zur körperlichen Befindlichkeit glaube ich alles extrem gut zusammengepasst», sagte Rebensburg. Bei ihr selbst war das dagegen nicht der Fall.

Wegen eines Schnupfens trainierte sie in der vergangenen Woche gar nicht und stand nur am Montag auf den Ski. «Zu 100 Prozent hat heute ein bisschen was gefehlt. Daran werde ich die nächsten Tage arbeiten und schauen, dass ich wieder ganz gesund werde und dann in Cortina wieder angreife», sagte die 29-Jährige. «Ich habe heute das Maximum für mich rausgeholt.» Dass die kleine Podestserie von zuletzt zwei zweiten Plätzen beim vorletzten Riesenslalom vor den Weltmeisterschaften gerissen ist, war für Rebensburg keine Rede wert.

Nur die verpasste Siegerehrung bedauerte sie ein wenig. «Ich hätte schon Lust, mir so eine Krone vom Alberto Tomba aufsetzen zu lassen», bemerkte sie lachend über die Zeremonie mit dem Ex-Skistar.

Auch Bundestrainer Jürgen Graller machte kein Drama aus dem verpassten Podestplatz. «Ein fünfter Platz ist ein fünfter Platz, da bin ich nicht enttäuscht», sagte er. «Ein Lauf, in dem sie keinen Bock schießt, ist brutal schnell. Man muss einfach schauen, dass sie die Fehler minimiert. Sie ist einfach noch nicht konstant», erklärte er. Nach dem etwas zu verhaltenen ersten Durchgang und Rang sieben war Rebensburg bis zu einem Fehler im Finale sehr gut unterwegs.

Die beiden anderen Deutschen, Veronique Hronek und Marlene Schmotz, waren im zweiten Lauf nicht mehr dabei. Hronek schied aus, Schmotz war knapp zu langsam für das Finale. «Das ist sehr schade, beide waren sehr gut unterwegs», sagte Graller.

An welchen Rennen Rebensburg in Cortina d’Ampezzo teilnehmen wird, will sie erst nach der Anreise am Mittwoch entscheiden. Am Freitag und Samstag stehen Abfahrten auf dem Programm, am Sonntag noch ein Super-G. «Der Super-G ist sicherlich der Hauptfokus», sagte Rebensburg. Oder, wie es Graller formulierte: «Im Super-G geht es noch um was, da ist es wichtig, dass wir am Sonntag alle sieben Zwetschgen beieinander haben.»

Fotocredits: Marco Trovati
(dpa)

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