Keine Olympia-Norm: Langläufer haben Steigerungspotenzial

Kuusamo – Die deutschen Langläufer haben sich nach dem Weltcup-Auftakt erhebliche Steigerungsmöglichkeiten gelassen.

Beim Triple im finnischen Kuusamo war die Thüringerin Viktoria Carl mit Gesamtplatz 20 nach dem Sprint, einem 10-Kilometer-Einzelrennen im klassischen Stil sowie der 10-Kilometer-Freistil-Verfolgung die beste Läuferin. Bei den Herren verpasste Andreas Katz bei seinem Comeback nach eineinhalbjähriger Verletzungspause die Punkteränge als 31. nur knapp.

Positive deutsche Überraschungen blieben aus. Die gab es bei den Gesamtsiegern. Die Schwedin Charlotte Kalla hielt die mittlerweile 111-fache Weltcup-Siegerin Marit Björgen in Schach. Bei den Herren schaffte der norwegische Jungstar Johannes Kläbo trotz eines kurzzeitigen Leistungseinbruchs im 15-Kilometer-Verfolgungsrennen den Sieg-Hattrick.

Der Sportliche Leiter der deutschen Langläufer, Andreas Schlütter, wollte die Athleten nach dem Auftakt nicht zu sehr kritisieren: «Wir hatten uns mehr erhofft, keine Frage. Aber ich denke, die Richtung, die wir eingeschlagen haben, stimmt. Die Nervosität vor dem Saisonstart sollte jetzt abgefallen und wir nächste Woche in Lillehammer stärker sein», sagte der Thüringer.

Er lobte besonders Carl, die nach dem verpatzten Sprint starke Leistungen auf den Distanzen zeigte. Mit dem 19. Platz im Einzel verfehlte sie zwar den angestrebten Top-15-Rang, bewies wie in der Verfolgung aber enormen Kampfgeist. «Sie hat sich sehr gut bewegt und ist sehr engagiert gelaufen», lobte Schlütter. Zudem gab es einen aufmunternden Nebeneffekt. Stefanie Böhler, mit 34 Jahren Seniorin im DSV-Team, ist alleinige Weltrekordhalterin in Sachen Weltcup-Starts. Am Sonntag ging sie zum 323. Mal in die Loipe.

Bei den Herren zeigte neben Katz am Sonntag Jonas Dobler eine richtungweisende Leistung. Er lief die 22. beste Tageszeit und verbesserte sich vom 58. Startrang auf Platz 38.

Fotocredits: Petter Arvidson
(dpa)

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