Kombinierer Frenzel zum DSV-Sportler des Jahres gewählt

Ingolstadt – Eric Frenzel kann so leicht nichts aus der Ruhe bringen. Dass er zum Skisportler der Saison 2015/2016 gewählt wurde, überraschte ihn dann aber doch.

Nicht die Biathlon-Weltmeisterin Laura Dahlmeier, nicht Alpin-Ass Victoria Rebensburg, sondern den Nordischen Kombinierer kürten die Kaderathleten des Deutschen Skiverbandes zu ihrem Besten. Als Skispringer Severin Freund, 2015 als erster DSV-Athlet gewählt, dem Oberwiesenthaler am Mittwochabend die Wandertrophäe überreichte, wirkte Frenzel sogar etwas verlegen.

«Ich bin sehr stolz darauf und fühle mich sehr geehrt», sagte Frenzel bei der offiziellen DSV-Einkleidung in Neuburg an der Donau. Dort erhielt er neben neun anderen erfolgreichen Sportlern des vergangenen Winters auch noch den «Goldenen Ski» des Verbandes.

Verdient hat sich der 27-Jährige die Auszeichnungen allemal. Zum vierten Mal in Serie hatte er vergangene Saison den Gesamtweltcup gewonnen, was davor nur dem legendären Finnen Hannu Manninen gelungen war. Den Höhepunkt des Winters, das Seefeld-Triple, holte sich der Sportsoldat auch. Dreimal gab es den spektakulären Wettkampf bislang, dreimal gewann ihn Frenzel – und holte sich alle neun Tageserfolge. Nicht einmal Stürze und enorme Zeitrückstände hinderten ihn daran.

Der zweifache Familienvater ist ein Phänomen. Er ist nicht das größte Talent im Team von Bundestrainer Hermann Weinbuch, aber ehrgeizig, willensstark und lernfähig. Mit den Qualitäten wurde er Olympiasieger und dreimal Weltmeister. Sein Lebensmotto lautet: «Wenn du denkst, dass du etwas bist, hast du aufgehört, etwas zu werden.»

Die Verantwortlichen des internationalen Skiverbandes FIS bezeichnen ihn als Helden und Glücksfall für die Sportart. Dabei bleibt Frenzel immer bescheiden. Auch ein Grund, warum er bei den Wintersportlern so beliebt ist. Die Athleten-Ehrung des DSV war nicht seine erste: Er wurde schon von den deutschen Medaillengewinnern bei Olympia, Welt- und Europameisterschaften zum «Champion des Jahres» gekürt.

Wo Frenzels Grenzen liegen, ist nicht absehbar. Die WM in Lahti im Februar, vor allem aber die Olympischen Winterspiele 2018 im südkoreanischen Pyeongchang, sind große Ziele für den Sachsen. Auch wenn die nationale und internationale Konkurrenz enormen Druck auf ihn ausübt: Frenzel lässt sich nur selten überraschen.

Fotocredits: Patrick Seeger
(dpa)

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