Nationalpark Deutschland – Berchtesgaden Teil 1

„Wen Gott lieb hat, den lasset er fallen in dieses Land“ (Ludwig Ganghofer in „Die Martinsklause“)

Dieses Zitat trifft wie die Faust aufs Auge, das Berchtesgadener Land hat sich als eines der letzten Alpengebiete seine Ursprünglichkeit und Wildheit bewart. Diese zu schützen ist Aufgabe des Berchtesgadener Nationalparks; dieser feiert nun dieses Jahr seinen 30. Geburtstag.

Schon früher wurde versucht, durch Schutzgebiete der Ausbeutung durch den Handel mit Alpenpflanzen Herr zu werden. Dies führte zu kleineren Schutzgebieten, speziell um den Königsee herum. Im Jahr 1953 wurde der Ruf nach einer Seilbahn auf den imposanten Watzmann laut. Dieser Ruf holte nun den Deutschen Naturschutzring auf den Plan, welcher die Initiative ergriff und einen großen Nationalpark forderte. Es sollte allerdings noch 20 Jahre vergehen, bis dieser geschaffen wurde. Im Europäischen Naturschutzjahr 1970 wurde diese Idee wieder ins Leben gerufen, so das am 13.Juli 1972 der Bayerische Landtag über die Gründung eines erweiterten Parks beschloss. Am 1. August 1978 wurde der Nationalpark endlich geschaffen.

Bis heute gibt es auch innerhalb der Nationalparkgrenzen eine Nutzung durch den Menschen. Durch Bewirtschaftung von Almen mit „traditioneller Kuhhaltung“, umweltfreundlicher Holzgewinnung und Jagd wird der Nationalpark auch weiter genutzt. Feste Siedlungen gibt es jedoch nicht. Diese würden das ökologische Gleichgewicht auch zu enorm verändern.

Um die traditionellen Bewirtschaftungen auch weiterhin gewährleisten zu können und dennoch die Natur zu schützen ohne in deren natürlichen Ablauf einzugreifen, wurden verschiedene Schutzzonen errichtet. In der Kernzone wird kein Eingriff des Menschen vorgenommen, das heißt gefallene Bäume bleiben liegen und verrotten natürlich. In der „permanent Zone“wird auch weiterhin die natürliche Almwirtschaft und der Fischfang betrieben. Und hierdurch die einmalige Vegetation der Almen erhalten. Dies ist nötig um den Lebensraum „Alpe“ zu schützen, denn mit schwindender Viehwirtschaft würden die Almen vom Wald zurück erobert werden. Pflanzen und Tiere die sich auf diese Gebiete spezialisiert haben würden vertrieben. Dies wäre ein enormer Verlust für diese Region.