Samuelsson boykottiert Biathlon-Weltcup-Finale in Russland

Leipzig – Der schwedische Staffel-Olympiasieger Sebastian Samuelsson boykottiert das Weltcup-Finale der Biathleten Ende März im russischen Tjumen.

«Ich folge Tschechien, Kanada und den USA und werde dort nicht starten», sagte Samuelsson am Dienstag der schwedischen Zeitung «SportExpress». Die Entscheidung habe er bereits bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang getroffen, erklärte der erst 20 Jahre alte Silbermedaillengewinner in der Verfolgung.

Schwedens Trainer Wolfgang Pichler war von diesem Schritt überrascht. «Ich habe eine andere Meinung, aber ich unterstütze ihn, wenn er denkt, dass das für den Sport besser ist», sagte der Ruhpoldinger. Ob weitere schwedische Skijäger Samuelssons Beispiel folgen, ist unklar. Im deutschen Team war ein Boykott bisher kein Thema.

Auf das Saisonfinale vom 22. bis 25. März in Westsibirien hatten zuvor die USA, Kanada und Tschechien verzichtet – aus Protest gegen den Dopingskandal in Russland. Nach einer Entscheidung des Biathlon-Weltverbandes IBU findet der neunte Weltcup nun doch wie geplant statt. Nach Enthüllungen über mutmaßliches Staatsdoping bei den Winterspielen in Sotschi 2014 waren Russland hingegen andere Wettbewerbe entzogen worden.

«Ohne kühne Aktionen wird die IBU weiterhin mit ihren korrupten Aktionen davonkommen, den Willen der Athleten ignorieren und sich weigern, den sauberen Sport zu verteidigen», twitterte der Amerikaner Lowell Bailey und forderte andere Nationen zum Boykott auf. Der Einzel-Weltmeister von 2017 setzt sich lautstark im Anti-Doping-Kampf ein und ist ein Kritiker des Weltverbandes.

Fotocredits: Morry Gash
(dpa)

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