Ski-Weltcup endet vorzeitig: Finale in Italien wird abgesagt

Berlin – Wegen der Ausbreitung des neuen Coronavirus geht die Saison der alpinen Skirennfahrer vorzeitig zu Ende.

Das Weltcup-Finale in Cortina d’Ampezzo wird nach Angaben des italienischen Verbandes abgesagt. Dies sei das Ergebnis einer Krisensitzung des Councils des Internationalen Skiverbandes, hieß es in einer Mitteilung der Fisi. Der Weltverband Fis will die Entscheidung erst am Samstagmorgen um 9.00 Uhr verkünden. Das Gastspiel in Cortina d’Ampezzo sollte auch eine Generalprobe für die WM 2021 ein.

Italien ist das Land in Europa, das am stärksten von der Infektionswelle durch den Erreger Sars-CoV-2 betroffen ist. Dort gab es schon mehr als 3800 Infektionen. Der italienische Verband, das Sportministerium und die regionalen Behörden hatten eine Austragung des Weltcup-Finals ohne Zuschauer vorgeschlagen. Darauf wollten sich die anderen Verbände nach Angaben der Fisi aber nicht einlassen. Eine kurzfristige Verlegung an einen anderen Ort lässt das Regelwerk nicht zu. Damit endet die alpine Ski-Saison mit den Rennen im slowenischen Kranjska Gora am 14. und 15. März. Damit sicherte sich die Schweizerin Corinne Suter neben der Kleinen Kristallkugel in der Abfahrt auch die Disziplinwertung im Super-G. Ihrem Teamkollegen Beat Feuz ist die Kugel im Abfahrts-Weltcup nicht mehr zu nehmen.

Zuvor waren bereits etliche Events aus anderen Sportarten in Europa wegen der Ausbreitung des neuartigen Virus umgeplant worden: Unter anderem wurden einige Fußballspiele in Italien verschoben. In Frankreich untersagte das Gesundheitsministerium alle Großveranstaltungen mit mehr als 5000 Menschen, die Schweiz setzte die Grenze gar bei 1000 Zuschauern an.

Die Folgen des Virus hatte der alpine Skizirkus bereits in den vergangenen Wochen zu spüren bekommen. Zwei in China als Tests für Olympia 2022 vorgesehene Rennen wurden nach Österreich verlegt. Beim Damen-Wochenende im italienischen La Thuile nur rund drei Autostunden von den betroffenen Gebieten in der Lombardei entfernt gab es heftige Hygiene-Auflagen inklusive einem Mindestabstand bei Interviews und einer Aufforderung, auf Händeschütteln zu verzichten.

Die Unsicherheit war allgegenwärtig bei den jüngsten Rennen, sogar ein umgehender Abbruch der Saison stand zur Debatte. Rennchef Markus Waldner hatte am Wochenende in Hinterstoder gesagt: «Um das Risiko zu minimieren, muss man die Maschine stoppen, so wie es viele Verbände machen.» Nur vermisste er bei der Fis die Courage dazu. Am Wochenende sind die Herren bei Speed-Rennen im norwegischen Kvitfjell am Start.

Fotocredits: Marco Trovati
(dpa)

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