Steinmännchen – Wegmarkierungen in den Alpen

Als Steinmännchen werden Formationen aus Gestein bezeichnet, die als Wegmarkierungen dienen. Anhand dieser Gebilde soll Wanderern die Orientierung erleichtert werden.

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Steinmännchen werden auch heute noch häufig als Wegmarkierungen genutzt und sollen Wanderern in unübersichtlichen Gebieten wie beispielsweise im Gebirge oder der Wüste die Orientierung ermöglichen. In manchen Kulturen sind diese Gebilde sogar mit religiösen Bräuchen verknüpft. So gibt es unter anderem in Skandinavien den Brauch, dass jeder Wanderer dem Gebilde einen Stein hinzufügen soll um damit Trolle von sich fernzuhalten. Die Steinmännchen, die oft auch Steinmandl genannt werden, sind aber nicht zu verwechseln mit Hügelgräbern, deren Aussehen ähnlich ist.

Das typische Aussehen der Steinmännchen

Klassischerweise besteht das Wegzeichen aus größeren Steinen, welche kegelförmig aufgeschichtet wurden. Das Gebilde besteht aus mindestens drei Schichten, da diese Formation als Ergebnis von Naturkräften eher unwahrscheinlich wäre.
Die Höhe eines Steinmännchens beträgt meist zwischen 0,5 und 1,5 Metern, je nachdem wie markant die zu kennzeichnende Stelle ist.
Ursprünglich markierten die Wegweiser den Pfad zwischen einzelnen Dörfern oder zeigten die Passwege über Gebirgskämme an, heute jedoch dienen sie vor allem beim Wandern als Orientierungshilfe.

In den Alpen werden die Wegzeichen auch heute noch genutzt

Obwohl in der heutigen Zeit Markierungen auch mittels Schilder und Farbe vorgenommen werden können, sind gerade in den Alpen noch relativ viele Steinmännchen zu finden. So gibt es beispielsweise einige Steige im Karwendel, an denen lediglich steinerne Wegmarkierungen vorzufinden sind.
Manchmal sind aber auch ganze Ansammlungen von Steinmännern vorzufinden. Diese dienen jedoch weniger der Orientierung, sondern bilden Kunstwerke der sogenannten „Land Art“. Gehäuft zu finden sind diese in den Stubaier Alpen, am Schafreuter im Karwendel oder auch im mittleren Pitztal.
Innerhalb dieser Kunstwerke sind auch sogenannte Steinfrauen zu finden, bei denen mithilfe von Steinplatten die Arme dargestellt werden sollen.

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