Björndalen zum Coronavirus: «Keine einfache Situation»

Antholz – Chinas Trainer Ole Einar Björdalen rechnet damit, dass seine Biathleten wegen des neuartigen Coronavirus noch lange nicht zurück nach Hause reisen dürfen.

«Die Athleten sind jetzt seit Oktober in Europa, und ich fürchte, dass sie mindestens noch bis Mai, Juni bleiben müssen», sagte der Rekordweltmeister im Interview der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung».

Sein Team habe Glück gehabt, überhaupt bei den momentan stattfindenden Biathlon-Weltmeisterschaften in Italien dabei sein zu können. «Wir wollten uns eigentlich in China auf die WM hier in Antholz vorbereiten, aber wir durften erst gar nicht einreisen. Und wir durften auch keine neue Athleten aus China holen», sagte der 46 Jahre alte Norweger. Seit dieser Saison bereitet Björndalen zusammen mit seiner Ehefrau, der viermaligen Olympiasiegerin Darja Domratschewa, die chinesische Biathlon-Mannschaft auf die Olympischen Winterspiele 2022 in Peking vor.

«Wenn wir zwei, drei Tage früher als geplant nach China gereist wären, wären wir auch nicht mehr aus dem Land rausgekommen. Da haben wir Glück gehabt», meinte Björndalen mit Blick auf die Verbreitung Sars-CoV-2. Man habe sich deshalb die ganze Zeit in Hochfilzen oder in Ruhpolding auf die Titelkämpfe in Südtirol vorbereitet.

«Das ist keine einfache Situation für die Athleten und das Team. Das ist vor allem schwer für die Familien der Athleten und der Betreuer», meinte Björdalen. «Die sind alle in ihren Wohnungen eingesperrt, dürfen nicht raus, dürfen nicht einkaufen gehen, nichts. Die sind jetzt fast einen Monat zu Hause», erläuterte der Rekord-Olympiasieger.

Fotocredits: Sven Hoppe
(dpa)

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