Konkurrenz belebt Biathletinnen: Bundestrainer hat die Wahl

Pokljuka – Plötzlich hat Damen-Bundestrainer Gerald Hönig die Qual der Wahl. Die Plätze in der von Laura Dahlmeier angeführten Biathlon-Nationalmannschaft sind so umkämpft wie schon lange nicht mehr.

Neben der neuen Seriensiegerin haben es in den ersten fünf Saisonrennen noch Franziska Hildebrand, Franziska Preuß und Vanessa Hinz in die Top Ten geschafft. Ex-Langläuferin Denise Herrmann legte in Pokljuka ein vielversprechendes Weltcup-Debüt hin. Maren Hammerschmidt war beim Staffelsieg in Slowenien einer der Aktivposten.

«Egal, ob wir Sieben oder Sechs sind: Kämpfen muss man immer», sagte Hammerschmidt. «Konkurrenz belebt ja auch das Geschäft. Das ist ein Ansporn für jede Einzelne, noch härter zu arbeiten», sagte die 29-jährige Franziska Hildebrand.

Trotzdem ist das Klima im Damen-Team prima: «Das macht eigentlich gar nichts. Wir sind jetzt halt eine Frau mehr. Das belastet die Mannschaft nicht direkt. Es ist schön, dass Denise sich so reingekämpft hat», sagte Hammerschmidt. «Es freut mich für sie, dass sie gleich mit einem sehr guten Schießen hat zeigen können, dass sie mittlerweile auch eine sehr gute Biathletin ist», sagte Miriam Gössner.

Acht Monate nach ihrem Wechsel zum Biathlon hat die bei vielen Langlauf-Großereignissen gestählte Oberwiesenthalerin Herrmann auf Anhieb überzeugen können. Womöglich hat sie sich damit den nächsten Einsatz beim Weltcup in Nove Mesto verdient. «Hut ab, das war wirklich gut, das war eine reife Leistung. Ein Einstieg in den Weltcup, den man so eigentlich nicht als selbstverständlich sehen kann», sagte Hönig. Herrmann war in Pokljuka für die erkrankte Franziska Preuß ins Team gerutscht.

Wie stark die deutschen Biathlon-Damen sind, zeigte sich beim Staffel-Sieg am Sonntag vor Frankreich und der Ukraine. «Das ist so ein Streicheln für die Seele», sagte die an Position zwei laufende Hildebrand. «Wir wissen, dass wir eine gute Mannschaft haben.»

Startläuferin Vanessa Hinz hustete noch lange nach dem Rennen so heftig, dass man schon glauben konnte, die Qual der Wahl würde sich für den Bundestrainer von selbst erledigen. «Ich habe immer nach dem Wettkampf Probleme mit der Lunge. Deshalb muss ich mich immer räuspern und habe so einen Husten danach. Das ist normal», sagte sie. Auch sie nimmt den Kampf an: «Wenn bessere kommen, dann muss man trotzdem noch seine Leistung abrufen und sich gegen die durchsetzen.»

Vor allem die von Hönig angezählte Gössner lieferte als Sprint-Zehnte den Beweis ihrer Weltcupreife ab. «Für die Miri freut es mich riesig. Seit langem mal hat sie ihre zum Teil doch guten Trainingsergebnisse rübergebracht. Sie war anders am Schießstand als sonst. Sie hat konsequent und irgendwo frech gearbeitet. Das war eine andere Miriam Gössner. Warum auch immer», sagte Hönig.

Fotocredits: Antonio Bat
(dpa)

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