Schloss Linderhof – König Ludwig und seine Schlösser

König Ludwig II von Bayern sagte einst: “ Ein ewig Rätsel will ich bleiben mir und anderen“. Ein ewiges Rätsel ist er in der Tat geblieben. Während seiner Zeit als König, ließ Ludwig unter anderem Herrenchiemsee, Das Königshaus am Schachen, Neuschwanstein und Schloss Linderhof errichten. Da die Jährlich anfallenden Baukosten jedoch bald seine Mittel sprengten wurden die meisten leider nie komplett fertig gestellt.

Eines der wenigen herrschaftlichen Häuser, welches zu seinen Lebzeiten bereits vollendet war, ist Schloss Linderhof. Eingebettet in ein enges Tal in den Ammergauer Alpen, zwischen Ettal und Reutte, ist das prunkvolle Schloss von der Straße aus kaum zu erkennen.

Ursprünglich befand sich auf dem Gelände des Linderhof die „Jagdhütte“ von Ludwigs Vater Maximilian II von Bayern. Bereits 1869 ließ Ludwig erste Umbauarbeiten vornehmen. So wurde die ehemalige Jagdhütte zum „Königshäuschen“ umgebaut. Konkrete Vorstellungen über den Bau gab es jedoch nicht. Die Größe des Grundstückes ließ den von Ludwig erträumten Nachbau von Versailles nicht zu. Nach mehreren Umbauten, wurde das Schloss 1873 neu geplant und mit Stein umhüllt. König Ludwig ließ die Räume des Schlosses mehrfach umgestallten. Zuletzt wurde 1886 das Schlafzimmer vergrößert und umgebaut. Durch seinen Tod 1886 fanden die Bauarbeiten ein jähes Ende.

Schloss Linderhof wird von einer weitläufigen Parklandschaft umrahmt. Direkt gegenüber des Schlösschens liegt ein Wasserbecken in dessen Mitte eine ca. 25 m hohe Wassersäule gen Himmel schießt. Über Treppen gelangt man hinauf zum Venustempel. Von hier hat man einen guten Ausblick über das Schloss und die Parkanlage. Gegenüber des Venustempels liegend wurde der natürliche Anstieg des Geländes genutzt um Wasser in Kaskaden hinab in den Neptunbrunnen zu leiten. Oberhalb hiervon liegt der Musikpavillon.

Wer sich Schloss Linderhof ansehen möchte, sollte einen Tag Zeit mitbringen. Viele kleine versteckte Perlen, wie des Marokkanische Haus, die Venusgrotte oder die Hundinghütte verstreuen sich über das weitläufige Gelände. Auch die ausgedehnte Parklandschaften sind sehenswert. Die wechselnden Baumarten machen einen Spaziergang zum „Verbotenen Tor“ abwechslungsreich und auch an heißen Sommertagen angenehm.