Roxanne Dufter beendet ihre Eisschnelllauf-Karriere

Berlin – Nach einer verkorksten Saison hat Eisschnellläuferin Roxanne Dufter völlig überraschend ihre aktive Laufbahn beendet.

«Mir ist klar geworden, dass ich in meinem Leben einen neuen Weg einschlagen will und deswegen nicht mehr 100 Prozent in den nächsten zwei Jahren für den Leistungssport geben kann und will», teilte die Inzellerin mit.

«Ich habe mir das gut überlegt, da wir ja nicht trainieren können hatte ich viel Zeit dazu. Ich habe keine Entscheidung aus dem Bauch heraus getroffen», sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. Bei der Einzelstrecken-WM hatte die 28-Jährige in Salt Lake City die Ränge zwölf (1500 Meter) und 15 (3000 Meter) belegt und war darüber sehr enttäuscht, gab sie zu.

Für die von Erik Bouwman geführte Trainingsgruppe der deutschen Mehrkämpfer ist ihr Rücktritt ein herber Verlust, zumal gerade bei den Damen kaum Alternativen zur 48 Jahre alten Rekordmeisterin Claudia Pechstein in Sicht waren. Bei den deutschen Meisterschaften hatte Dufter in diesem Jahr über 1000 Meter, 1500 Meter und 3000 Meter jeweils den zweiten Platz belegt. Bezeichnend für die gegenwärtige Situation in der Deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft ist, dass sich außer einigen Trainern noch kein Verbandvertreter bei ihr zu ihrem Rücktritt gemeldet hat.

«Natürlich fällt mir das alles superschwer, denn ich mache Eisschnelllaufen seit meinem sechsten Lebensjahr», sagte Dufter, deren jüngerer Bruder Joel zum Saison-Ausklang mit einem achten Platz bei der Sprint-WM sein Fortschritte unter Beweis gestellt hatte.

16 Top-10-Platzierungen bei 46 Weltcupstarts und die Teilnahme an den Olympischen Winterspielen 2018 bezeichnete Roxanne Dufter, die Sportmanagement studiert, als die «Highlights ihre Karriere». Am erfolgreichsten war sie stets im deutschen Team-Trio, mit dem sie 2018 EM-Bronze erkämpfte und 2016 und 2017 jeweils vierte WM-Plätze belegte. «Ich werde diese Zeit niemals vergessen und nehme nur positive Sachen in meine Zukunft mit», bekannte sie zum Abschied. Doch hat sie auch einen Trainer-A-Schein, so dass man sie vielleicht auf den Eisbahnen doch noch einmal wiedersieht.

Fotocredits: Peter Dejong
(dpa)

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